Digital und Analog im Dialog

Die Bedeutung österreichischer Unternehmen in der Raumfahrt

Die Raumfahrt war lange Zeit fest in amerikanischer Hand. Doch beim ersten Raketenstart auf europäischem Boden Ende März 2025 im norwegischen Andoya kam vor allem europäische Technik zum Einsatz, auch aus Österreich: u. a. waren Komponenten der oberösterreichischen Firma Peak Technology Teil der Nutzlast. Dieser Testflug, auch wenn er nach 30 Sekunden endete, unterstrich Europas Streben nach einem eigenständigen Zugang zum All und zeigt, dass österreichische Innovation ein integraler Bestandteil dieses Weges ist. Mitten im europäischen Aufbruch zur strategischen Souveränität liefert Österreich Schlüsseltechnologie. © Andoya Spaceport Europa arbeitet weiter an seiner strategischen Unabhängigkeit im All, ein Grundgedanke, der seit jeher das Fundament der Europäischen Weltraumorganisation ESA ist. Zwar greifen wir nach wie vor auf Raketen von Elon Musks SpaceX zurück, doch das langfristige Ziel bleibt ein eigener europäischer Zugang zum All. Schon die Gründung der ESA, die 2025 ihr 50-jähriges Bestehen feiert, war von diesem Anspruch geprägt. Sie entstand aus dem Zusammenschluss zweier Vorgängerorganisationen: der ELDO, zuständig für die Raketenentwicklung, mit dem Ziel, autonome europäische Trägersysteme zu entwickeln (woraus schließlich die Ariane-Raketen hervorgingen) und der ESRO, die sich der Weltraumwissenschaft widmete – exzellente Weltraumforschung, Made in Europe. Diese wissenschaftliche Exzellenz zeigt sich auch darin, dass europäische Instrumente regelmäßig an Bord internationaler Missionen bei NASA, JAXA, Roskosmos, ISRO oder CNSA zu finden sind. Europäische Forscher und Technologien sind in der globalen Raumfahrt gern gesehene Partner. In geopolitisch unsicheren Zeiten und angesichts des explodierenden Bedarfs an Daten ist eine eigene, zuverlässige Satelliteninfrastruktur unerlässlich. Mit dem Satellitennavigationssystem Galileo, das bereits heute präzisere Ortungsdaten liefert als das US-amerikanische GPS, und speziell mit dem Erdbeobachtungssystem COPERNICUS, das die Daten zahlreicher Umwelt- und Klimasatelliten bündelt und in viele Dienste überführt, hat Europa in der Weltraumfahrt in kritischen Bereichen (wieder) eine Führungsrolle übernommen. Galileo-Satellit in der ErdumlaufbahnFoto © ESA – P. Carril Österreich trägt dazu mehr bei, als vielen bewusst ist: Rund 150 Unternehmen mit 1.300 Beschäftigten erwirtschaften jährlich etwa 250 Millionen Euro im Raumfahrtsektor. Drei Viertel der Erlöse fließen wiederrum direkt in Forschung und Entwicklung. So wird dieser Sektor zu einem der innovationsstärksten Industriezweige des Landes. Der größte heimische Raumfahrtbetrieb, Beyond Gravity Austria, liefert Schlüsselkomponenten für Satelliten. Firmen wie Enpulsion (Ionenantriebe), TTTech (ausfallsichere Elektroniksysteme) oder Test-Fuchs (Komponenten für Ariane-Raketen) gelten als Hidden Champions in ihren jeweiligen Fachgebieten. Auch in der Raumfahrtforschung ist Österreich aktiv. Bereits 1912 legte Victor Hess mit der Entdeckung der Höhenstrahlung den Grundstein für eine heimische Forschungstradition, die sich bis heute fortsetzt – mit Persönlichkeiten wie Willibald Riedler, dem „österreichischen Weltraumpapst“, und Otto Koudelka, dem Vater des ersten österreichischen Satelliten TUGSAT-1. Forschung etwa zu Polarlichtern und der Ionosphäre hat neben dem wissenschaftlichen Wert auch einen konkreten praktischen Nutzen: Störungen durch Sonnenaktivität können Navigations- und Telekommunikationssysteme beeinträchtigen, im Extremfall bis hin zu großflächigen Stromausfällen. Weit weniger spektakulär, aber ebenso bedeutend sind Österreichs Leistungen in der Quantenphysik. Durch Forscher wie Anton Zeilinger nimmt das Land in Bereichen wie Quantenoptik und Quanteninformation eine internationale Spitzenstellung ein. So sorgte die Universität  Wien mit dem Start1 des ersten Quantencomputer ins All zuletzt für Schlagzeilen. Auch hier ist das Interesse nicht nur akademischer Natur: Quantenkommunikation gilt als Schlüssel zu abhörsicheren Netzwerken. IBM Q quantum computer von Lars Plougmann, CC BY-SA 2.0 Mit dem Aufkommen des NewSpace Trend2 seit Beginn der 2010er Jahre, befeuert durch das Ende des Space-Shuttle-Programms und technologische Fortschritte In der Miniaturisierung und der Digitaltechnik, wurde der Weltraum auch wirtschaftlich hochrelevant. Österreich spielt als mittelgroßes Land eine kleinere Rolle als die großen Akteure (wie USA, China, Russland, Frankreich oder Deutschland), überzeugt aber mit hochspezialisierten Lösungen und Innovation. Auch wenn der österr. Anteil am globalen Weltraummarkt lächerlich gering erscheint (250 M€ von insgesamt 415 G$), so kann er doch mit einem beachtlichen Hebel aufwarten. „Jeder investierte Euro generiert vier Euro an Exportumsatz und schafft die Industriearbeitsplätze der Zukunft mitten in Europa “, betont Dieter Grebner, Präsident der Austrian Space Industry Association (Austrospace) und warnt: „Raumfahrt ist nicht nur Technologie. Sie ist ein Fundament für Klimaschutz, Sicherheit und wirtschaftliche Resilienz. Wer an der Raumfahrt spart, spart an der Wettbewerbsfähigkeit und am Wohlstand Österreichs.“ Auch Norbert Frischauf, Anchorman for Science, Technology & Innovation beim European Media & Content Pool EMCP, setzt sich engagiert für die Raumfahrt ein und erinnert daran, dass der Weltraum längst Teil unseres Alltags geworden ist. Bei der Veranstaltung „Quo Vadis Weltraumfahrt“4 im Rahmen des Gesprächsformats „Perspektiven 21“ an der Theresianischen Militärakademie machte er dies mit einem prägnanten Bild deutlich: „Der Weltraum ist gar nicht so weit weg wie Sie denken. Wenn Sie mit einem Auto senkrecht nach oben fahren könnten, dann wären Sie in einer Stunde dort!“ Weitere Artikel im Themenkomplex „Raumfahrt”Teleskopbau und Spiegelherstellung in Europa und ÖsterreichGlobales Navigationssatellitensystem – Technologie und BedrohungenWeltraumpsychologie: Der Schlüssel zu neuen Wegen für die Zukunft der Erde? Fußnoten Externe Links, die auf Seiten außerhalb des Web-Angebots von EMCP führen, sind mit dem Symbol gekennzeichnet. Weitere Informationen: Datenschutzerklärung.

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Globales Navigationssatellitensystem – Technologie und Bedrohungen

Globale Navigationssatellitensysteme (GNSS) sind zu einer unverzichtbaren Infrastruktur unserer modernen Gesellschaft geworden. Sie ermöglichen präzise Positionsbestimmung und Zeitsynchronisation für unzählige Anwendungen – von der Smartphone-Navigation bis zur Koordinierung kritischer Infrastrukturen. GNSS-Experte Dr. Manfred Wittig Dr. Manfred Wittig ist eine zentrale Figur im Bereich der Satellitenkommunikation und -navigation. Als Projektleiter bei der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) hat er maßgeblich zur Entwicklung europäischer Satelliten-Kommunikationssysteme und als Koordinator bei der Europäischen Union zur Entwicklung von Navigationssystemen (insbesondere EGNOS) beigetragen. Portrait Dr. Manfred WittigFoto © Manfred Wittig Dr. Wittig zeichnet sich durch seine jahrzehntelange Hingabe zur Raumfahrt aus und hat besonders als Leiter des Komitees für Satellitenkommunikation und -navigation bedeutende Arbeit geleistet. 2023 erhielt er den Distinguished Service Award der International Astronautical Federation (IAF) für seine herausragenden Beiträge zur Satellitenkommunikation. Seine Expertise erstreckt sich über verschiedene Aspekte der GNSS-Technologie, von technischen Entwicklungen bis hin zu regulatorischen Fragen. Als Gründer der MEW-Aerospace UG setzt er sein Fachwissen auch in der privaten Wirtschaft ein und trägt zur Weiterentwicklung der Raumfahrttechnologie bei. Die wichtigsten GNSS-Systeme Das Global Positioning System (GPS) der USA war das erste vollständig operative GNSS und besteht aus etwa 30 Satelliten. Es bietet weltweit Navigationsdienste mit einer Genauigkeit von wenigen Metern. Galileo, das europäische Pendant, wurde entwickelt, um die Abhängigkeit von GPS zu reduzieren. Das System verspricht höhere Genauigkeit und bessere Verfügbarkeit, besonders in städtischen Gebieten und nördlichen Breitengraden. GLONASS, Russlands Navigationssystem, bietet ähnliche Funktionalität wie GPS und wurde ursprünglich für militärische Zwecke entwickelt. Moderne Empfänger nutzen oft mehrere Systeme gleichzeitig für verbesserte Präzision. Bedrohungen: Jamming und Spoofing Die Verwundbarkeit von GNSS-Signalen stellt jedoch ein wachsendes Sicherheitsproblem dar. Jamming bezeichnet die absichtliche Störung oder Blockierung von Satellitensignalen durch starke Funksignale auf derselben Frequenz. Relativ einfache Störsender können GNSS-Empfang in einem Umkreis von mehreren Kilometern lahmlegen. Noch gefährlicher ist Spoofing – das Senden gefälschter GNSS-Signale, die Empfänger täuschen und falsche Positionsdaten liefern. Angreifer können so Fahrzeuge, Schiffe oder Drohnen von ihrem geplanten Kurs abbringen, ohne dass die Nutzer die Manipulation bemerken. Diese Bedrohungen haben bereits reale Auswirkungen gezeigt: Von gestörten Hafenoperationen bis hin zu Problemen in der Luftfahrt. Kritische Infrastrukturen entwickeln daher zunehmend Backup-Systeme und Erkennungsmechanismen, um sich vor GNSS-Angriffen zu schützen und die Resilienz unserer technologieabhängigen Gesellschaft zu gewährleisten. EMCP VERTEX-TV konnte mit Dr. Manfred Wittig über diese Bedrohungen und mögliche Lösungsansätze sprechen: Your browser does not support JavaScript! JavaScript is needed to display this video player! 2024 erschien seine Monografie GNSS – History, Principle, Solution, Performance, Deficiencies.Lesen Sie exklusiv bei EMCP das Kapitel „Jamming and Spoofing“1. Dr. Manfred WittigGNSS – History, Principle, Solution, Performance, DeficienciesKapitel Jamming and Spoofing (PDF, ca. 3.3 MB) Fußnoten

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Veranstaltungsrückblick: Mind Meets Market – Behavioral Insights an der WVPU

Ein Nachbericht von Dr. Gerlinde Berghofer, COO von BehaviorQuant Im Rahmen der renommierten Dr. Elizabeth Chopin Endowed Visiting Professorship hielt Dr. Thomas Oberlechner, CEO von BehaviorQuant, am 10. April 2025 eine Public Lecture an der Webster Vienna Private University (WVPU). Unter dem Titel Mind Meets Market führte er die zahlreichen Gäste in der Aula des Palais Wenkheim auf eine erkenntnisreiche Reise durch die Welt der Behavioral Finance. Im Mittelpunkt des Abends standen zentrale Fragen rund um finanzielle Entscheidungen: Dr. Thomas Oberlechner, Foto © BehaviorQuant Der Vortrag bot nicht nur tiefgehende wissenschaftliche Einsichten, sondern auch praxisrelevante Impulse – insbesondere für Fachleute aus den Bereichen Asset Management 1, Wealth Management und Trading, wo qualitativ hochwertige, konsistente Entscheidungen von besonderer Bedeutung sind. Auch Alexander Vislykh, Co-founding Partner und CIO bei Sustineri Global Investment GmbH2, war beim Vortrag dabei: „Nach über 20 Jahren Erfahrung an den Aktienmärkten und zahlreichen Begegnungen mit unterschiedlichsten Persönlichkeiten und Hintergründen war Thomas’ Vortrag eine erfrischende Perspektive abseits des Gewohnten. Themen wie Selbstüberschätzung und Verlustangst habe ich in der Praxis vielfach erlebt. Eine hervorragende Präsentation!“ – Alexander Vislykh Der Abend war gleichermaßen eine Gelegenheit zum fachlichen Austausch wie auch zum persönlichen Wiedersehen mit langjährigen Wegbegleitern und zum Kennenlernen neuer inspirierender Persönlichkeiten. Unser besonderer Dank gilt der Webster Vienna Private University für ihre Gastfreundschaft, sowie Dr. Samuel R. Schubert und Dr. Marc Méhu für ihre Unterstützung. Weitere Informationen zu Behavior Quant finden Sie in unseremEMCP – Investors’ Channel im Beitrag Innovation für die Finanzwirtschaft 3und auf der Homepage https://behaviorquant.com . Fußnoten Externe Links, die auf Seiten außerhalb des Web-Angebots von EMCP führen, sind mit dem Symbol gekennzeichnet. Weitere Informationen: Datenschutzerklärung.

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CD-Release „Die Duetten“

Die Wiener Musikgruppe Die Duetten verbindet unterschiedliche Genres – vom Wienerlied über Dialektpop bis hin zum selbsterfundenen Hipster-Chanson – und hat sich in der Musikszene der Hauptstadt seit ihrer Gründung im Jahre 2015 schnell einen Namen gemacht. Nun haben die beiden Frontsängerinnen Isabel Gaber und Michaela Scheider-Khom, komplettiert durch Bernhard Macheiner (Piano und Akkordeon), Alex Meller (Kontrabass) und Martin Weninger (Schlagzeug), ihr zweites Studio-Album veröffentlicht. Zweite Kassa, bitte! Schon der Titel des neuen Albums Zweite Kassa, bitte! verrät die Alltagstauglichkeit der besungenen Themen, die Selbstironie und den Wiener Schmäh der Gruppe und beinhaltet aus ihrem aktuelle Musikkabarettprogramm bekannte Stücke; nun endlich auch auf Platte gepresst. Der European Media & Content Pool war beim CD Release am 24.10.2024 dabei: Ich war selten auf einer so coolen Veranstaltung. Grundsätzlich bin ich kein Kabarett-Fan, wurde aber eines Besseren belehrt. Die Ausgewogenheit zwischen fantastischer Musik und Publikumsunterhaltung hat mich nicht nur überzeugt, sondern auch das besondere Talent der Sängerinnen und der Band hervorgehoben, ein ganz eigenes Stimmungsfeld zu erzeugen. Auch eine Besonderheit der Veranstaltung war die Tatsache, dass der humoristische Charakter der Veranstaltung stetig bis zum Ende hin anstieg und man den Raum mit einer besseren Laune verlassen, als man ihn betreten hat. Ich bin wirklich schwer begeistert – man darf mich wohl jetzt als Fanboy bezeichnen. Konstantin MoritzEMCP Next-Gen OfficerVerantwortlich für Recruiting & Onboarding Der Abend mit den Duetten war einfach magisch! Die beiden und ihre Band schafften es, mit viel Charme und Witz eine ganz besondere Atmosphäre zu zaubern, bei der ich richtig lachen und auch mal innehalten konnte. Ihre Stimmen harmonierten perfekt, und die Leichtigkeit, mit der sie die Bühne beherrschten, machte den Abend zu einem echten Highlight. Ein Erlebnis, das mich tief berührt und begeistert hat! Paul PöltnerGründer der SimplyTokenized GmbHBei EMCP verantwortlich für die Konzeption und Umsetzung der Unternehmungen Digital und Analog im Dialog und HistoCar Assets Ich war so ziemlich einer der Ältesten im Publikum, aber das ist halt so! Das Publikum war begeistert (Standing Ovation und Draufgaben!), und das alleine zählt! Die Lieder waren sehr gut und gingen ins Ohr, die eingefleischten Fans haben den Text eh auswendig gekonnt. Der Humor ist nicht so extrem und zwanghaft in Richtung Kabarett getrimmt wie man es teilweise aus Funk & TV ansonsten kennt. Alles in allem mit der Musik und der Show ein schöner, entspannter Abend mit abschließendem Schunkeln! Peter PöschlInt. Anlagebau, ProjektleiterRennfahrer (Histo Cup)Bei EMCP Projektmanagement und -leitung der Unternehmung HistoCar Assets Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage von Die Duetten www.dieduetten.at . Externe Links, die auf Seiten außerhalb des Web-Angebots von EMCP führen, sind mit dem Symbol gekennzeichnet. Weitere Informationen: Datenschutzerklärung.

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Weltraumpsychologie: Der Schlüssel zu neuen Wegen für die Zukunft der Erde?

Reid Hoffman, Mitbegründer von LinkedIn, prognostiziert, dass der traditionelle 9-bis-5-Job bis 2034 überholt sein wird. Er sieht eine Zukunft, in der Menschen mehrere vertragliche Rollen gleichzeitig ausüben, statt nur bei einem Arbeitgeber fest angestellt zu sein. Diese Veränderung hin zu flexiblen Arbeitsmodellen wird nicht nur die Arbeitswelt, sondern auch die Vorstellung von Jobstabilität grundlegend verändern. Diese Vorhersage basiert auf den rasanten Fortschritten in der KI und der Gig-Economy, die bereits die Struktur vieler Jobs verändert. Die Flexibilität, die solche Gig-ähnlichen Arbeitsverhältnisse bieten, gilt als zukünftiges Modell für Beschäftigung, wodurch traditionelle Lebensläufe und Karrierepfade zunehmend an Bedeutung verlieren. Neue Wege und Perspektiven für die Zukunft der Arbeit Die Frage, wie wir auf die Herausforderungen der modernen Arbeitswelt reagieren und gleichzeitig Chancen für nachhaltiges Wachstum schaffen können, steht im Mittelpunkt vieler aktueller Debatten. Dabei könnten uns ungewöhnliche Disziplinen wie die Weltraumpsychologie wichtige Einblicke liefern. Diese Disziplin, die untersucht, wie Menschen in extremen Umgebungen wie dem Weltraum agieren und überleben, könnte Schlüsselstrategien für die Anpassung an eine sich rapide verändernde Arbeitswelt bieten. Norbert Frischauf, österreichischer Hochenergiephysiker, Raumfahrtsystemingenieur und Entrepreneur betont: Der Weltraum ist gar nicht so weit weg. Hättest du ein Auto, das senkrecht nach oben fahren könnte, wärst du in einer Stunde dort. Seine Erfahrung zeigt, dass gerade der Umgang mit Isolation, Stress und extremen Bedingungen im Weltraum wertvolle Erkenntnisse darüber liefern kann, wie wir auf der Erde mit ähnlichen Herausforderungen umgehen sollten – sei es in der Arktis oder in zunehmend flexiblen, digitalen Arbeitswelten. Auch interkulturelle Kompetenz spielt dabei eine große Rolle: Astronautinnen und Astronauten trainieren intensiv, um in multikulturellen Teams effektiv zusammenzuarbeiten. Frischauf erklärt: Im Weltraum ist es entscheidend, dass man versteht, wie andere Kulturen denken und kommunizieren, denn kleine Missverständnisse können große Auswirkungen haben. Eine ähnliche Sensibilität brauchen wir auch auf der Erde, besonders in globalen Arbeitsstrukturen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Fähigkeit, eigenständige Entscheidungen zu treffen. Anders als in Mission-Control-zentrierten Modellen auf der Erde, brauchen Astronautinnen und Astronauten im Weltraum eine “Mission Support”-Struktur, die ihnen ermöglicht, selbstständig und schnell Entscheidungen zu treffen – eine Fähigkeit, die in der dynamischen und sich ständig verändernden Arbeitswelt von morgen ebenfalls zentral sein wird. Frischauf fügt hinzu: Es ist besser, eine suboptimale Entscheidung zu treffen, als gar keine. Das gilt besonders im Weltraum, wo das Überleben oftmals von schnellen Reaktionen abhängt. Das Female Future Festival Beim Female Future Festival in Wien werden am 10. Oktober 2024 neue Denkweisen und kreative Lösungsansätze präsentiert, die uns helfen, den Herausforderungen der modernen Arbeitswelt zu begegnen. Das Festival bietet eine Plattform für innovative Ansätze zur Gestaltung der Zukunft der Arbeit und zeigt, wie frische Ideen und unkonventionelle Ansätze unser Verständnis der Arbeitswelt und der Gesellschaft prägen können. Unter dem Motto „Make a Difference“ werden Speakerinnen und Visionärinnen in spannenden Workshops und Keynotes Antworten auf die drängendsten Fragen unserer Zeit geben – von der Weltraumpsychologie bis hin zur Neudefinition von Leadership in einer digitalisierten Welt. Blake Williams, ein amerikanischer Astronaut, bringt es auf den Punkt: Die Dinge, die wir auf der Erde miteinander teilen, sind viel wertvoller als die, die uns trennen. Diese Perspektive verdeutlicht, wie Zusammenarbeit und Menschlichkeit in Extremsituationen zur entscheidenden Erfolgsformel werden – eine wertvolle Lektion für die Arbeitswelt auf der Erde. Weitere Informationen zum Female Future Festival finden Sie unter www.female-future.com . Sie wollen tiefer in die Thematik eintauchen? Kontaktieren Sie uns! Fußnote Externe Links, die auf Seiten außerhalb des Web-Angebots von EMCP führen, sind mit dem Symbol gekennzeichnet. Weitere Informationen: Datenschutzerklärung.

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Digitale Herausforderungen mit analogen Konsequenzen

Prävention und Sicherheit Zwei Schlagworte, die in vielen Bereichen zu finden sind, von der Gesundheit über Finanzielles bis hin zur Kriminalität. Letzterer Begriff wiederum kennt viele Gesichter; eines davon geistert seit der Grundlagenentwicklung des World Wide Web am CERN von Tim Berners-Lee durch die Welt. Obschon innerhalb der letzten Jahrzehnte allerorts präsent, ist sich Bevölkerung, Wirtschaft und Politik dieser zunächst unsichtbaren Gefahr nach wie vor nicht in dem Ausmaß bewusst, welches dieser Art des Verbrechens angemessen wäre: Cyberkriminalität. Täglich werden Unternehmen, Behörden und Personen digital bedroht und erpresst. Dennoch sind Aussagen wie „Wer will schon etwas von mir?“ oder „Ich habe nichts zu verbergen“ vorherrschend. Diese Gedanken jedoch sind längst überholt, denn die Realität zeigt, dass ein überwältigender Teil aller Cyberangriffe unter einer Prämisse stattfindet: Opportunismus. Es kann jede Person, jedes Unternehmen, jede Einrichtung treffen. Der Schaden selbst entsteht dabei nicht durch das Eindringen an sich, sondern hängt von der Zeitspanne ab, in der sich Hacker unbemerkt im System bewegen und Daten sammeln können. Schutzmaßnahmen Als Grundlage für eine wirksame Abwehr kann folgende Erkenntniskette dienen:  Sicherheit beginnt mit Prävention, Prävention setzt Verstehen voraus, Verstehen bedeutet Wissen. Zu Beginn aller Schutzmaßnahmen steht die Identifizierung von potenziellen Schwachstellen und Einfallstoren: E-Mails, gestohlene Identitäten oder kompromittierte Webseiten beispielsweise sind ein oft genutzter Weg, um sich als Hacker Zugang zu weiterer Infrastruktur zu verschaffen. Trotz aller getroffener Vorkehrungen existiert dennoch eine Gewissheit: es gibt keine 100-prozentige Prävention. Wurde ein Hacker im System erkannt, muss auf diesen Angriff möglichst schnell reagiert und damit begonnen werden, den Angriff zunächst einzudämmen, den Angreifer herauszuschmeißen und entstandene Schäden zu beheben – und im Optimalfall die Tür zu schließen, durch die dann nicht mehr eingedrungen werden kann.  Wirtschaftliche Komponente Produktionsausfälle, darunter leidendes Renommee, daraus resultierender Kundenwegbruch: Wer verstanden hat, welches Gefahrenpotenzial Cyberkriminalität birgt, anerkennt auch die Tatsache, dass Ausgaben hinsichtlich der Anwendung von Präventivmaßnahmen nicht nur lohnend sind, sondern sich gegenüber den Kosten im Schadensfall in Grenzen halten. Aus ähnlichen Gründen werden Ausgaben in Bereichen wie Brandschutz- oder Haftpflichtversicherung getätigt; in der Hoffnung, sie niemals brauchen zu müssen. Dies gilt für Unternehmen aller Größen, denn der erwähnte Opportunismus zielt auf weit verzweigte Konzerne gleichermaßen wie auf KMUs ab. Resümee Cyberkriminalität hat die Kleinganoven-Zeit längst hinter sich gelassen. Hinter groß angelegten Attacken stecken keine maskierten Juwelendiebe, sondern hochspezialisierte Teams aus (autodidaktischen) Informatikern und Betriebswirten, sprich: Expertinnen und Experten. Konsequenzen aus technischen Ereignissen sind weit über elektronische Grenzen hinweg in der Realität zu spüren, weshalb es wichtig ist, für ein breites Verständnis zu sorgen.  Bringen wir Digital und Analog in Dialog! Erfahren Sie in den nächsten Artikeln zum Thema Cybersecurity mehr über angewandte digitale Prävention, über Trends der Angriffe in den letzten Jahren, den Diebstahl von Daten „auf Vorrat“, über täuschend echte Fakes und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft, Spionage in allen Lebensbereichen und den praktischen Umgang mit bereits geschehenen Angriffen. Fußnoten

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